Das Projekt artionale 2011: Gegenwartskunst
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artionale 2011 – die Fünfte – ist die konsequente Fortführung der Idee, zeitgenössische Kunst, Neue Musik und evangelische Kirchen in einen Dialog treten zu lassen. Eine grundlegende Idee war dabei, dass jede artionale unter einem eigenen Thema durchgeführt wird.
Die diesjährige artionale steht unter dem Thema dazwischen. Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler versuchen nicht nur zwischen Kunst und Kirche, sondern auch zwischen bildnerischen und musischen Disziplinen in Dialogen dieses Dazwischen auszuloten. Die Dialogformen sind die autonomen Kunstobjekte, die Musikdarbietungen und die Gespräche zwischen den jeweiligen Gemeindemitgliedern und dem Publikum in den Kirchen und in den kirchlichen Institutionen.
Mit dem Dazwischen sind wir in unserem täglichen Leben ständig konfrontiert, ohne dass wir es bewusst thematisieren. Allein eine Straßenüberquerung oder ein Gespräch zeigen uns beispielsweise, dass es zwei Standorte oder -punkte gibt. Das Wann und Wie der Überquerung ist von persönlichen Wahrnehmungen, Erinnerungen und Haltungen abhängig. Projizieren wir dieses kleine Beispiel auf das künstlerische Schaffen, so können wir das Dazwischen, das bei der Entstehung einer künstlerischen Idee und deren Realisierung entsteht, nachvollziehen.
Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler wurden ausgewählt, sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit dem Dazwischen – das zwischen ihrer ureigensten Arbeit, der Überlegung und deren Realisierung im Kirchenraum entsteht – zu positionieren. Das ist eine große Herausforderung. Da die Künstlerinnen und
Künstler aus einem rein kreativen Umfeld kommen, sind die sichtbar gewordenen Überlegungen vielschichtig. Teilweise reflektieren sie eine lineare Aussage des Dazwischen oder zeigen in den Arbeiten die Idee von bergängen. So entstehen Frei- und Dialogräume durch die Kunst im sakralen Umfeld.
Klaus von Gaffron, Kurator