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TOHUWABOHU


Installation von Claudia Barcheri in der Kreuzkirche

Für die Installation in der Kreuzkirche wurden die bereits vorhandenen Sitzkissen neu bezogen. Auf dem dafür entworfenen Stoffmuster wurde in fortwährender Abfolge schwarz auf weiß das Wort TOHUWABOHU aufgedruckt. Sowohl in seiner alltäglichen, umgangssprachlichen Semantik als auch in seinem biblischen Kontext steht das Wort für Unordnung  – Luther übersetzt den Begriff aus der Genesis mit „wüst und wirr“. Er beschreibt damit das Urchaos vor der Schöpfung, das größtmögliche Durcheinander, das einer ordnenden Hand bedarf.

Durch das Zerschneiden des Stoffes wurde das Wort TOHUWABOHU in Fragmente zerlegt und war als Endprodukt nur bruchstückhaft oder gar nicht mehr lesbar. Die Buchstaben verloren dadurch ihre kommunikative Funktion un wurden auf ihren ornamentalen Charakter reduziert. Als funktionales Objekt nutzbar, wurden die Kissen durch das Auflegen auf die Bänke zur Matrix, die sich durch den Gebrauch immer wieder neu zusammensetzte. Dadurch nahm die Installation Bezug auf den Besucher, der zum Generator wurde, um eine Synthese aus Ordnung und Chaos zu schaffen. Gleichzeitig war durch einen minimalen Eingriff der gesamte Kirchenraum involviert und der Raumeindruck verändert.